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Der wilde Mann

Kulturgut

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Baudenkmal und „denkmalpflegerisches Vorzeigeobjekt“.

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Im August 2011 vertraglich unter Denkmalschutz gestellt,

seit 2018 im Verzeichnis der Denkmäler von nationaler Bedeutung und dem Kulturgüterschutzinventar mit Objekten von nationaler Bedeutung, nach Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten. 

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Die Liegenschaft befindet sich in Privatbesitz.

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Bauherr:  
Ulrich Jost von Hellsau, Gerichtssäss zu Wynigen.

Er baute das Haus in prägender Stellung neben der Kirche in den letzten Jahren des Ancien Régimes.

Es ist ein Zeitzeuge Spätbarocker Baukunst um 1790.

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1811 Einrichten einer Gaststube im Parterre durch die Erben Jost

1828-1974 "Gasthof zum wilden Mann."
1828 Fertigstellung des Innenausbaus durch Bendicht Schürch von Büren zum Hof

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1904-1906

rückseitiger Saalanbau, Bauherr: Friedrich Schürch

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2011- 2015 1. Etappe vollumfänglicher Sanierung und Restaurierung. 
Bauherren: Silas Andreas Bürgi-Zentner und Alain Zentner

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Dabei wird auf maximalen Erhalt der ursprünglichen Bausubstanz geachtet. Die aufwendigen und kostspieligen Restaurationsarbeiten werden vorwiegend an Handwerksbetriebe in der Gemeinde Wynigen vergeben. 

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Beim gestalten der Räume wurde grössten Wert auf eine authentische, der Bauzeit entsprechende Einrichtung gelegt. 

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Seit Herbst 2011

werden sporadisch Haus-Führungen ausgeschrieben.

Bis Heute haben über 1100 Personen an solchen Führungen teilgenommen. 

Momentan finden keine Führungen statt, da weitere Sanierungen im Gange sind.
 

Baulicher Kurzbeschrieb:

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Erbaut in den Jahren um 1790 
2011-2015 nach historischen Vorlagen vollumfänglich restauriert.

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-Prächtiger Spätbarockbau.
-Zweigeschossiger, würfelförmiger Massivbau mit  Mansardwalmdach, Mansarde mit Schlafstuben. Estrich ob der Mansarde.
-Ausgezeichnet gegliederte 5-achsige Hau-Steinfront.
-Jurasteinsockel mit Kellerluken.
-Kunstvoll geschmiedetes, restauriertes Schild 
"zum wilden Mann" von 1834.
-Davon abgeleitet das in gehobener Handwerkskunst geschmiedete Terassengeländer mit Biedermeier-Ornamenten.
-Terasse teils mit Tonplattenbesetzung und schwarzer Schieferumrandung.

Auf die Rekonstruktion der opulenten Untersichtmalerei (bis 1959) wird vorläufig verzichtet.

Der Brunnen aus Solothurner Kalkstein gehört zur Liegenschaft und steht auf deren Privatgrundstück.
Ein gepflästerter Vorplatz erstreckt sich über die Gesamtlänge des Grundstückes.

 

Rückseitiger Saalanbau in Riegkonstruktion auf hohen Zementpfeilern. Plan von 1895, realisiert 1904-1906. 
Dokumentierte grosse Obstaustellung 1906.

Ausbau im ländlichen Jugendstil mit grossflächigen Wandmalereien von Alfred Isler, Kunst- und Kulissenmaler in Zürich: Wagnerkulissen, Opernhaus/Stadttheater, diverse Theaterkulissen z.B. auch für das Stadttheater Langenthal.

Die Studien zu den Bildern im Saal stammen von Ferdinand Hodler: Sicht von Sigriswil auf Thunersee und Niesen, bäuerliches Landleben. 
Der Saal trägt den Namen "Isler-Saal", im Andenken an den ausführenden Kunstmaler, Wegbegleiter und Freund von Hodler und Amiet "Alfred Isler".

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Auf die Rekonstruktion der beiden fehlenden Lauben unter den Giebeln  (wurden infolge Einsturzgefahr bereits in den 1930iger Jahren abgebrochen) wird endgültig verzichtet. Stattdessen wurden im Herbst 2022 Rundbögen mit Mittezapfen, analog den Stichbögen der Saalfenster und Giebelverzierungen, an den Pfeilern angebracht um sie miteinander optisch zu verbinden und die Gesamtwirkung des Saalanbaus abzurunden. Die unfertige Decke der Saaluntersicht (war bis vor der erweiterten Restauration ein Schiebeboden von unten gesehen) wurde isoliert und mit einer schönen Holzdecke versehen. Die Gartenanlage wurde barocker gestaltet und mit einem schmiedeeisernen Gartenzaun umfasst.

Im Frühjahr 2023 wurden die Arbeiten am Garten vollendet.

Im Herbst 2022 wurden zudem in sämtlichen Räumen im Parterre und der Belle Etage mit edlen Brokatstoffen die Kassettenwände bespannt. Die Fenster bekommen 2023 Schabracken und angepasste Vorhänge mit von Hand gehäkelten Spitzen.

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Das Entre wurde im Februar 2023 ebenfalls isoliert und bekam einen neuen Fischgrat-Parkett, weil der alte Boden stellenweise durchgebrochen war.

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Als Nächstes sind die Zimmerböden an der Reihe; die teilweise 230 jährigen Holz-Böden werden in allen Zimmern wo immer möglich restauriert oder wo nicht mehr möglich, fach- und stilgerecht ersetzt. 

Im Oktober 2023 bekam das Zimmer 8 in der Mansarde einen neuen Fischgrat- Parkett. Der Bretterboden aus den 1950iger Jahren ist stellenweise durchgebrochen, sodass eine Restauration unumgänglich war. Zugleich wurde eine meterhohe hölzige Wandpanele (Kniewand) in die Dachschräge aufgezogen, um damit bislang sichtbare Heizungs- und Wasser-Leitungen zu verstecken. 

Im Frühjahr 2024 werden in 7 von 8 Mansarden-Zimmern solche "Kniewände" eingebaut um den Zimmern wieder etwas vom ehemaligen hölzernen Charme zurückzugeben. 

In der Belle Etage bekam das Teestübli neben der oberen Küche einen neuen Berner Boden. Der 230 jährige, bauzeitliche Boden konnte nicht mehr restauriert werden. Allerdings wurde der alte Boden vorsichtig entfernt und eingelagert, um einzelne defekte Felder des bauzeitlichen Bernerbodens in der Schreibtstube und dem Nähzimmer zu einem späteren Zeitpunkt ersetzen zu können. Der neue Boden wurde in Massivholz (Eiche/Nussbaum) nach antiken Vorlagen extra für diesen Raum hergestellt.

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Fazit:

Ein imposantes Bauvolumen im Dorfkern in räumlich prägender Stellung.
Hervorragendes Bauwerk mit wertvollen Einzelheiten.
Ein denkmalpflegerisches Vorzeigeobjekt.

 

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